Verbuchung von Zahlungseingaengen via Stripe

  • Hallo,


    ich habe fuer meine GmbH (SKR03, Ist-Versteuerung) einen neuen Online-Shop und nehme Zahlungen via Stripe entgegen. Hierzu habe ich selber als Privatperson einen Testkauf ueber EUR 1,00 netto zzgl. 19% USt getaetigt.


    Dabei wurde von Stripe am 5.11.2024 die Zahlung von EUR 1,19 brutto vereinnahmt und am 13.11.2024 dem Firmenkonto bei der Bank ein Betrag von EUR 0,93 gutgeschrieben. Stripe hat EUR 0,26 (0% USt) als Gebuehr einbehalten.


    Ich mache die Buchungen bis jetzt manuell (ohne Import, Buchungsassistent etc.) und nutze dazu die Erfassung von Rechnungen und Zahlungen im Bereich "Kunden/Lieferanten". Fuer die o.g. Zahlungen via Stripe habe ich einen Weg gefunden, der mir jedoch sehr umstaendlich erscheint (Details kommen gleich). Ich wuesste daher gerne, ob es auch einfacher geht.


    Nach meinem Verstaendnis ist es hier nicht relevant, ich wollte aber sicherheitshalber darauf hinweisen, dass Zahlungen aus Dtl., dem EU-Ausland und Drittlaendern kommen koennen.


    Nun also der bisherige Ansatz:


    • Erstellung Kunde/Debitor "ich privat"
    • Erstellung Lieferant/Kreditor "Stripe"
    • Erstellung Zwischenkonto "1391 (Zwischenkonto Stripe)" als Kopie von 1390 (Verrechnungskonto Ist- Versteuerung)
    • Erfassung Abbuchung von Kreditkarte per 5.11.2024
      • bei Debitor "ich privat"
        • Erstellung Rechnung ueber EUR 1,19: Ertragskonto 8400 (Erloese 19% USt); hier bei Auslandskunden anderes Konto
        • Erstellung Zahlung ueber EUR 1,19: Finanzkonto 1391 (Zwischenkonto Stripe)
      • bei Kreditor "Stripe"
        • fuer Stripe-Gebuehr von EUR 0,26
          • Erstellung Rechnung: Aufwandskonto 4970 (Kosten des Geldverkehrs)
          • Erstellung Zahlung: Finanzkonto 1391 (Zwischenkonto Stripe)
        • fuer Auszahlungsbetrag von EUR 0,93
          • Erstellung Rechnung (als Gutschrift): Aufwandskonto 1391 (Zwischenkonto Stripe)
    • Erfassung Ausahlung per 13.11.2024
      • bei Kreditor "Stripe"
        • fuer Auszahlungsbetrag von EUR 0,93
          • Erstellung Zahlung: Finanzkonto 1200 (Bank)


    Ich hoffe, das ist verstaendlich.


    Danke und viele Gruesse

    Christoph

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    Hallo ChrisRJ


    zu erst fällt mir auf, dass Du das Konto bei Stripe nicht als Bankkonto angelegt hast.

    Wenn ich den Zahlungsdienstleister "Stripe" richtig einschätze führt dieser ein Konto für Dich, ähnlich einem Online-Bankkonto wobei die dort eingehenden Zahlungen direkt zu Deiner Verfügung stehen.

    Damit wäre der Zahlungseingang und somit die Umsatzsteuer aus dem Umsatz der über Stripe bezahlt wurde, im Zeitpunkt des Zahlungseingangs bei Stripe.

    Eine seit Rechnungsstellung an den Kunden ggf. nichtfällige USt ist also ab Zahlungseingang Stripe als fällige USt zu behandeln.


    Bitte dies zuerst klären.


    Wenn Taxpool in den Einstellungen entsprechend eingestellt ist, wird die Umbuchung der USt von nichtfällig auf fällig beim Zahlungseingang automatisch und zum richtigen Zeitpunkt gebucht.


    Nach meinem Verstaendnis ist es hier nicht relevant, ich wollte aber sicherheitshalber darauf hinweisen, dass Zahlungen aus Dtl., dem EU-Ausland und Drittlaendern kommen koennen.

    Das ist eine wichtige Information! Schließlich müssen dann unterschiedliche Umsätze, teils auch solche für die die IST-Versteuerung durchbrochen ist (EU-Ausland) umsatzsteuerlich anders behandelt werden. Hier kommt es entscheidend darauf an, wie Deine Rechnungen (ggf. aus Deinem Online-Shop) erstellt werden, ob diese korrekt nach Inland, EU-Ländern, Drittländern abrechnen, daneben nach Lieferungen und sonstigen Leistungen unterscheiden und ggf. Geschäftskunden (B2B) und Privatkunden (B2C) entsprechend behandeln.


    Nur wenn Dein Online-Shop den Kunden keine Rechnung zur Verfügung stellt, kannst Du alles in Taxpool (inkl. Rechnungsstellung abbilden ohne darauf achten zu müssen, dass die von Dir in Taxpool nur nachempfundenen Rechnungen auch denen die an die Kunden gelangt sind entsprechen.


    Das für sich ist schon ein eigenes Thema. Bitte schildere dazu, wie (durch welche Software oder Shop-System) Kundenrechnungen erstellt werden und wie die unterschiedlichen Umsatzarten bezüglich der - teils bei Rechnungsstellung (!) - fälligen USt behandelt werden.

    Auf die zu beachtenden Meldungen (ZM) mag ich hier noch garnicht eingehen.

  • Vielen Dank fuer die schnelle und ausfuehrliche Antwort!


    Stripe ist zumindest bei mir kein Kontokorrentkonto, sondern sammelt Geldeingaenge (via Online-Zahlung), die dann mit Verzoegerung (genauer Termin wird von Stripe bestimmt) auf mein normales Bankkonto ueberwiesen werden.


    Wenn ich Stripe als Bankkonto (1220) einrichte, bucht Taxpool im Moment des dortigen Zahlungseingangs die USt auf faellig.


    Das Handling der USt in den Rechnungen macht WooCommerce mit dem Plugin Germanized. Ich habe ausschliessliche digitale (z.B. Online-Kurs) bzw. Downloadprodukte und fuer B2C nehme ich an OSS teil. B2C ist aber nur nebenbei und so sollte ich mit der 10k-Grenze kein Thema haben.


    Ich hoffe, ich habe nichts uebersehen.


    Danke und viele Gruesse

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    Stripe ist zumindest bei mir kein Kontokorrentkonto, sondern sammelt Geldeingaenge (via Online-Zahlung), die dann mit Verzoegerung (genauer Termin wird von Stripe bestimmt) auf mein normales Bankkonto ueberwiesen werden.

    Selbst wenn Du für Zahlungen ein spezielles Bankkonto angeben würdest, bei dem mit der Bank irgendeine Vereinbarung getroffen ist, dass diese Beträge erst zu irgendeinem Zeitpunkt verfügbar sein sollen, gilt die Zahlung als von Dir vereinnahmt, sobald das Geld auf dem Kono angekommen ist.

    Genauer gesagt geht es ja um die Vereinnahmung auf dem Stripe-Konto der GmbH. und deren Vereinnahmung auf dem Konto der GmbH


    Mit Stripe hat die GmbH im Grunde eine Vorabverfügung getroffen, dass über deren Gelder erst zu einem späteren Zeitpunkt weiter verfügt werden kann. Das ändert nicht, dass die GmbH die Gegenleistung zur erbrachten oder zu erbringenden Leistung (also die Zahlung) am Tag des Zahlungseingangs auf dem Stripe-Konto vereinnahmt hat und folglich zu dem Tag auch die Ust vereinnahmt und abzuführen ist und nicht erst, wenn das Geld zu einem weiteren Konto der GmbH weitergereicht wird.


    Danach ist Stripe wie ein Bankkonto in der Buchhaltung zu behandeln und die Auszahlungen davon an die Hausbank sind über "Geldtransit" zu buchen.

    Wenn ich Stripe als Bankkonto (1220) einrichte, bucht Taxpool im Moment des dortigen Zahlungseingangs die USt auf faellig.

    Genau so ist es auch richtig.


    Bei EU-Umsätzen (hierbei gilt die IST-Versteuerung nicht) sollte WooCommerce die korrekte Einhaltung steuerlicher Regeln, selbstverständlich für B2C und B2B entsprechend unterschiedlich, bei der Rechnungsstellung berücksichtigen. Beim Zahlungseingang erfolgt dann auch keine Umbuchung zwischen nicht fälliger und fälliger Steuer. Ebenso müssen bei Drittlandsumsätzen (in D nicht steuerbar) ggf. weitere Besonderheiten beachtet werden.

    Korrekt eingerichtet sollten sich daraus die Buchungen exportieren lassen, mit passenden Konten.

  • Taxoloop

    Closed the thread.

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