Einnahmen/Ausgaben als Cash-FLow Bericht nutzen?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Testfirma angelegt und probiere mit dem Bericht Einnahmen und Ausgaben herum. ("Berichte" --> Einnahmen und "Ausgaben".

    Die Testfirma ist der Einfachheit halber ein Einzelunternehmer, SKR04, Umsatzsteuerfrei.

    Die verwendete Programmversion ist Bilanz/Portabel 17.05.


    Wenn ich die Funktion richtig verstehe, sollte dieser Bericht eine CashFlow-Rechnung ausgeben, d.h. nur zahlungswirksame Vorgänge berücksichtigen.


    Die beigefügten Screenshots zeigen die Einstellungen beim generieren des Reports, den Report-Out (Buchungstexte habe ich manuell gelöscht in der Nachbearbeitung) sowie meine report-ea.xml.txt.

    Die report-ea.xml.txt wird laut Anleitung anscheinend nur relevant wenn in den "Ausgabeeinstellungen: Einnahmen/Ausgaben" der Haken bei "Neue Ausgabe" gesetzt ist, und sollte daher in meiner Beispiel irrelevant sein. Nachrichtlich habe ich sie trotzdem angehangen.


    Ergebnis:

    Der generierte Report berücksichtigt auch das Konto 6221 "Abschreibung auf Gebäude". Abschreibungen sind aber nicht zahlungswirksam. Der Report generiert also ein unerwartetes Ergebnis.


    Ein Blick ist die Anleitung Seite 477 verrät, dass unter Verwalten --> Konten eingestellt werden kann. In den Standardeistellungen ist das Konto ("Kontotyp") als "Ausgabe" markiert.

    Die Anleitung, Seite 135 zum Feld "Kontotyp" habe ich auch als Screenshot angefügt.


    Frage:


    Ist die Voreinstellung des Kontotyps falsch? Muss die Einstellung auf "Neutral" geändert werden?

    Die Hilfe auf Seite 135 klingt so, als solle die Einstellung "Neutral" für Bestandskonten verwendet werden. Das Konto 6221 "Abschreibung auf Gebäude" ist jedoch ein Aufwandskonto.


    Danke.

  • Wenn ich die Funktion richtig verstehe, sollte dieser Bericht eine CashFlow-Rechnung ausgeben, d.h. nur zahlungswirksame Vorgänge berücksichtigen.

    Wie Du richtig vermutest, ist der Bericht "Einnahmen und Ausgaben" nicht mit einem Cash-Flow-Bericht zu verwechseln.

    Einnahmen und Ausgaben sind Größen, die eben nicht nur auf den Zahlungsmittelbestand (Bargeld und Bank) beschränkt sind, sondern sich auf das Geldvermögen (Zahlungsmittelbestand und kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten) beziehen.

    Einnahmen und Ausgaben sind daher nicht mit Einzahlung und Auszahlung zu verwechseln.


    Der Cash-Flow hingegen ist wieder etwas anderes und wird zudem teils recht unterschiedlich betrachtet/ermittelt. Die Gleichsetzung von Cashflow mit deutschen Übersetzungen läßt die Unterschiede dieser verschiedenen Größen kaum noch erkennen, woraus häufig unscharfe Bezeichungen für eigentlich sehr klar abzugrenzende Begriffe entstehen.

    Der Report generiert also ein unerwartetes Ergebnis.

    Das liegt aber eher daran, dass die Erwartungen an den Ergebnissen des Berichts nicht zu erwarten sind.


    Vielleicht ist es günstiger, wenn Du zuerst genau beschreibst, was Du für eine Auswertung Du erstellen möchtest und zum besseren Verständnis auch angibst, zu welchem Zweck Du sie nutzen willst.


    Vor Änderungen an den Konteneinstellungen sei dringend abgeraten, solange nicht die damit verbundenen Auswirkungen im Detail bekannt und auch wirklich bedacht worden sind.

    Statt programminterne Werte zu ändern, was sich auf mehrere programminterne Auswertungen beziehen kann, um eigene Auswertungen zu erhalten, sollten die Ergebnisse programminterner Auswertungen besser nur extern (z. B. in Excel) zu eigenen Individuellen Auswertungen/Berichten verarbeitet werden. So ist man auch sicher, dass deren Ergebnisse genau das abbilden, was man berechnet hat. Wenn die eigenen Berechnungen dann auch genau das berücksichtigen, was man erwartet, kommen keine unerwarteten Ergebnisse heraus. :)

    Beiträge stellen keine rechtliche Beratung dar, sie sind lediglich Meinungsäußerung des Verfassers. Das Urheberrecht für durch mich erstellte Inhalte in Themen und Beiträgen verbleibt, ungeachtet der eingeräumten Rechte an den Forenbetreiber, bei mir. Weitere Infos über mich.

  • Danke für Deinen Post. Du hast völlig recht, ich habe Einzahlungen und Auszahlungen gedacht, also Vorgänge, die sich auf den Zahlungsmittelbestand auswirken. Der Report heißt aber Einnahmen/Ausgabe. Mea culpa.


    Meine Idee/Wunsch war es, auf Knopfdruck eine -ggf. periodenübergreifende- Auswertung zu erstellen, welche die Veränderung, die Herkunft und Verwendung der Zahlungsmittel (Geld) zeigt. D.h. zum Beispiel Abschreibung, aktivierte Eigenleistung, Rückstellungen bleiben unberücksichtigt.

    Zur Zeit bietet Taxpool glaube ich keine solche Auswertung.

  • Ich verstehe nicht, was Du wirklich willst und vor allem nicht, wozu.


    Wärend Du oben noch "Abschreibung auf Gebäude" aus dem Bericht ausschließen wolltest, sollen diese nun doch berücksichtigt werden?

    D.h. zum Beispiel Abschreibung

    Auch die "Herkunft von Zahlungsmitteln", sowie eine mögliche Verwendung für "aktivierte Eigenleistungen" kann ich mir innerhalb einer EÜR nicht recht vorstellen.

    - Woher sonst als aus den eingelegten Mitteln (Privateinlagen) des Gewinnermittelnden sollen die Zahlungsmittel sonst herkommen?

    - Nach welchen AHK sollen Deiner Vorstellung nach "Eigenleistungen" aktiviert werden?


    Kann es sein, dass Du versuchst Auswertungen bilanzierender Unternehmen auf eine EÜR zu übertragen?

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  • Ich möchte eine CashFlow Rechnung, oder Kapitalflussrechnung.


    Typischerweise würden eher Bilanzierer eine Kapitalflussrechnung machen, das stimmt. Aber auch bei einer EÜR macht eine Liquiditätsanalyse für mich gedanklich Sinn, da auch in einer EÜR zahlungsunwirksame Posten enthalten sein können. Prominentestes Beispiel wäre wohl AfA.


    EDIT: Zur Klarstellung: Es ging mir im Ausgangspost nicht darum für einen EÜR'ler eine KFR zu erstellen, bitte nicht auf meine Signatur verweisen. Es ging mir um darum, ob Taxpool prinzipiell eine KFR (für Bilanzier) ausgeben kann. Dies ist wohl nicht der Fall.

  • Die Krux bei der Verwendung von Fachbegriffen ist die, dass sie zur Darstellung auch nur leicht abgewandelter Sachverhalte gleich völlig falsche Dinge beschreiben.


    Berschreibe doch bitte mal in eigenen Worten, was das Ziel Deiner gewünschten Auswertung ist, statt wohlklingende Begriffe der BWL zu verwenden, die aber an Deiner Vorstellung vorbeizielen.


    Ich denke mir, Dir geht es um eine Finanzplanung (also eine in die Zukunft gerichtete Vorschau auf die kommenden Belastungen und wie diese finanziert werden sollen/können). Dann hilft auch eine (in die Vergangenheit gerichtete) Liquiditätsanalyse auch nicht weiter.


    Ich schaue morgen vielleicht noch mal hier rein. Wenn dann die Rückfragen ...

    Wärend Du oben noch "Abschreibung auf Gebäude" aus dem Bericht ausschließen wolltest, sollen diese nun doch berücksichtigt werden?

    Woher sonst als aus den eingelegten Mitteln (Privateinlagen) des Gewinnermittelnden sollen die Zahlungsmittel sonst herkommen?

    Nach welchen AHK sollen Deiner Vorstellung nach "Eigenleistungen" aktiviert werden?

    ... beantwortet sind und Dein Ziel deutlich erkennbar ist, nehme ich mir nochmal ein paar Minuten dafür.

    Für heute ist mein Kontingent verbraucht. :)

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  • Beiträge zu ändern/ergänzen, nach dem darauf bereits geantwortet wurde, statt über entsprechende neue Sichtweisen in einem neuen Beitrag hinzuweisen bringt den Diskussionsfaden nur mehr durcheinander.

    EDIT: Zur Klarstellung: Es ging mir im Ausgangspost nicht darum für einen EÜR'ler eine KFR zu erstellen, bitte nicht auf meine Signatur verweisen. Es ging mir um darum, ob Taxpool prinzipiell eine KFR (für Bilanzier) ausgeben kann.

    Dann also jetzt zu einem Bilanzierer und dem Wunsch einen Cash-Flow Bericht ausgeben zu lassen.

    Wenn ich die Funktion richtig verstehe, sollte dieser Bericht eine CashFlow-Rechnung ausgeben, d.h. nur zahlungswirksame Vorgänge berücksichtigen.

    Wie oben dargestellt ist der Bericht nicht mit einer Cash-Flow-Rechnung gleichzusetzen.


    Um geeignete Daten zur Berechnung des gewünschten Cash-Flow zu bestimmen sollte zuerst bestimmt werden, welche Art von Cash-Flow für welche Betrachtung gewünscht wird. Da es unterschiedliche Berechnungen zu Cash-Flow-Werten gibt ist dazu auch keine Standard-Auswertung dafür vorgegeben.


    Für die hier in Frage kommenden "direkten Ermittlungsmethoden" bietet sich an, ausgehend vom Ergebnis der GuV die einzelnen Berechnungsschritte in einer Excel-Tabelle zu vollziehen. Dies dürfte einfacher zu realisieren sein als einen eigenen Bericht (bzw. eine Vorlage) dazu in Taxpool zu programmieren, auch wenn das möglich ist.

    Man kann sich Berichte nach eigenen Wünschen ändern, siehe Vorlagen, bzw. Vorlage öffnen, sowie Zusätzliche Einstellungen. Dazu gibt es jeweilige Hilfe zu den Funktionen. Hierbei werden die Konteneinstellungen nicht verändert, sondern nur die Zusammenstellung der auszuwertenden Konten.

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    • Offizieller Beitrag

    Aber auch bei einer EÜR macht eine Liquiditätsanalyse für mich gedanklich Sinn, da auch in einer EÜR zahlungsunwirksame Posten enthalten sein können. Prominentestes Beispiel wäre wohl AfA.

    Eine Liquiditätsanalyse oder besser eine Liquiditäsvorschau für eine EÜR aus deren Buchungen zu erstellen findet schon darin seine Grenzen, dass die einsetzbaren Mittel des Einzelunternehmers (kurz EU) i. d. R. in der EÜR nicht, bzw. nicht vollständig erfasst werden. Selbst wenn Teile des Privatvermögens z. B. auf den Konten "Bank", "Darlehen", etc. als sogenannte Geschäftskonten mitgeführt werden, lassen daraus nur beschränkt Aussagen zur Liquidität des EU treffen.


    Anders bei einem bilanzierenden EU, dessen Finanzmittel tatsächlich vollständig in die Buchhaltung eingehen und eine Trennung von Privat- und Firmen-Vermögen gegeben ist.

    Der Bericht Einnahmen/Ausgaben hilft aber für eine Liquiditätsanalyse auch hierbei nicht sehr weit.

    Kurz gesagt, ist der Bericht Einnahmen/Ausgaben weder eine Cashflowrechnung, noch bietet er eine Liquiditätsvorschau.

    Eine auf Knopfdruck abrufbare Kapitalflussrechnung oder Cashflowrechnung bietet Taxpool nicht an.


    Wenn zur Anwendung des Programmbereichs Berichte / Einnahmen und Ausgaben noch Fragen bestehen, gerne nachfragen.

  • Taxoloop

    Hat das Thema geschlossen.

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